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Es schleppt sich ein Drache mühsam mit gebrochenen
Schwingen durch die Dunkelheit.
Was ist passiert?
Drachen tragen viel Liebe in sich, die sie mit anderen
teilen wollen.
Sie suchen sich einen Menschen,
der viel Leid erlitten hat und führen ihn zurück zum
Licht.
Viele Drachen haben es getan und noch heute tun sie
es.
Nur leider wird es immer schwieriger für Drachen
Menschen zu finden,
die Ihre Hilfe annehmen können und wollen.
Haben die Menschen aufgehört zu träumen, aufgehört
wahrhaft zu lieben?
Ist diese Zeit zu schnelllebig, um wahre Gefühle
zuzulassen?
Irgendetwas muß es sein.
Der Drache der Nacht wollte nur helfen,
wollte Liebe schenken und es wurden ihm die Schwingen
gebrochen.
Die Hoffnung und die Liebe machen sich ganz klein in
dem Drachen,
verstecken sich, damit keiner sie sieht.
Aber Hoffnung und Liebe sind der Schutzschild des
Drachen,
ohne sie kann er nicht zurück ins Licht.
Ist der Schild zu schwach, verbrennt das Drachenherz
und der Panzer wird immer dicker.
Ein dicker Panzer läßt ihn aber kalt und herzlos
erscheinen und dann würde man ihn hassen.
Es gab auch schon Drachen, bei denen der Panzer so dick
wurde,
daß das Herz versteinerte und die Drachen böse wurden.
Aber ohne das Licht heilen die Schwingen nicht und er
kann nicht fliegen.
Er könnte gefangen und verletzt werden.
Also muß er in der Dunkelheit der Nacht bleiben.
Ach, ihr Menschen, warum laßt ihr die Drachen nicht
ihre Bestimmung vollenden,
ihr beraubt euch der Liebe, der Hoffnung und dem
Glück.
Wenn ein Drache sein Herz verschenkt, dann für so
lange,
wie der Mensch lebt und seine Hilfe braucht.
Drachen wollen fliegen in den Himmel mit dir, dir
zeigen, wie schön es dort ist.
Dort gibt es kein Leid mehr, nur noch Liebe.
Der Drache der Nacht muß in der Dunkelheit bleiben, die
Hoffnung ist zu einer
jämmerlichen Gestalt geschrumpft und die Liebe traut
sich nicht aus ihrer Ecke heraus.
Auch würde die Kraft der Liebe nicht ausreichend sein,
ihn vor den Strahlen der Sonne zu schützen.
So zieht er nun durch die Dunkelheit, sucht nach der
Möglichkeit den Menschen zu helfen.
Er fragt sich, warum läßt er es nicht zu, warum ist er
gefangen bei den Alten der Welt.
Der Drache der Nacht macht sich auf den Weg zu den
Alten der Welt,
um seine Liebe zu suchen.Sieben Tore muß er öffnen,
sieben Welten durchschreiten,
immer auf der Hut sein vor den Alten der Welt, denn sie
sind in der Lage ihne
zu fangen und zu töten.
Es ist ein beschwerlicher und gefährlicher Weg dort
unten,auch für Drachen.
Wird er finden, was er sucht? Wird er die Kämpfe
gewinnen, die ihm bevorstehen?
Keiner weiß die Antwort, keiner weiß, ob er je das
findet, was er sucht.
Und wenn er seine Liebe findet, kann er sie befreien?
Oder muß er sie freikaufen?
Freikaufen aber heißt, bei den Alten der Welt sich an
Stelle des Gefangenen opfern.
Aber das wäre dem Drachen recht, wenn er nur wüßte, daß
es seiner Liebe gut geht,
sie wieder ins Licht zurückkehrt und glücklich sein
kann.
Das wäre Lohn genug für ihn, auch wenn er nie wieder
zurückkehren kann.
Nie wieder die Sterne sehen, die er so liebt, von denen
er gekommen war.
Wünschen wir dem Drachen der Nacht doch einfach etwas
Glück,
daß er seine Liebe findet und alles gut wird.
Laßt die Drachen nicht verloren sein, ihr braucht sie.
Eure Welt wäre nur halb so schön ohne sie.
Sie wollen nur ihre grenzenlose Liebe mit euch teilen.
Zerstört sie nicht.

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